Donnerstag, 6. März 2014

Anleitung für eine Häkelmütze ohne Anleitung

Ich weiß, der Titel hört sich albern an, wie kann man denn eine Anleitung dafür schreiben, ohne Anleitung zu häkeln? Ich denke man kann, denn ich versuche zu erklären, wie ich meine Mützen häkele... :) ich gebe zu, es braucht vielleicht etwas Übung zu Beginn, lässt sich aber dann auf alle Mützen übertragen.

Zuerst einmal: welche Art von Wolle nimmst du? Und was für eine Mütze soll es werden? Eine warme, eine dünne, eine lange, eine kugelige - egal! Anfangen tun sie alle gleich! Mit Wolle und der passenden Häkelnadel. Ich zeige anhand von festen Maschen, wie ich es mache, wo Probleme liegen und wie man ein Gefühl dafür bekommt, was richtig für die jeweilige Mütze ist. (Das selbe gilt auch für halbe Stäbchen und Stäbchen, es ist also später egal, wie luftig deine persönliche Mütze werden soll.)

Der Anfang hört sich sogar noch nach Anleitung an...

Es ist einfach: mach drei Luftmachen, schließe sie zu einem Luftmaschenkreis.



Häkele in diesen Kreis sechs feste Maschen und schließe mit einer Kettmasche ab.



Häkele in jede feste Masche der Vorrunde zwei feste Maschen.



Häkele in jede zweite feste Masche der Vorrunde zwei feste Maschen, in jede andere nur eine.



Hier hört die Anleitung auf... Nimm Maschen zu und zwar so viele, wie du brauchst. Soll die Mütze spitz werden, ganz wenige, soll sie rund sein am Ende, versuch einen platten runden Teller zu erhalten, bis zu der Größe, die du brauchst (z.B. Kindermütze: kleiner Umfang, für Erwachsene etwas größer, nicht zu groß jedoch, s.u.).
Das braucht die meiste Übung, hier nicht gleich aufgeben, man bekommt schnell ein Gefühl dafür, wie viel es sein muss! Teste aus, was passiert, wenn du zu viel zunimmst, was, wenn zu wenig!

Beispiel für zu wenig Zunahme (die Mütze wird spitz, so kann eine Zipfelmütze entstehen):

Beispiel für zu viel Zunahme (es entsteht ein Wellenmuster, kann für Ränder genutzt werden):

So sollte es aussehen:


Damit die Mütze zur Mütze wird, musst du an einem Punkt immer weniger zunehmen, so dass sich eine Rundung ergibt. Nimm jedoch noch weiter zu, bis du die Breite erreicht hast, die du haben willst.



 
Bist du an diesem Punkt angekommen (die Mütze ist oben schön rund, hat die Breite, bzw. den Durchmesser, der gebraucht wird), hör auf zuzunehmen und mach die Länge, die du brauchst. Hierbei ist es egal, ob es eine extralange Mütze oder eine normale ist, wichtig ist nur, dass sie dir gefällt.

Ab dem breiten weißen Streifen habe ich nicht mehr zugenommen.




Zum Ende hin finde ich es recht angenehm, wenn die letzten zwei oder drei Reihen etwas enger sind, das ist aber Geschmackssache, falls es so sein soll, nochmal abnehmen. Für ein schönes Ende, zum Schluss noch zwei bis drei Kettmaschen anfügen, damit man das Ende nicht so sieht und voila, deine Mütze ist fertig!!!



So und wie war das jetzt für alle Mützen anwendbar? Ganz einfach, lass dich auf die Wolle ein, jede Wollart ist anders und lässt sich anders verarbeiten, daher finde ich es ziemlich schwierig eine Anleitung mit anderer Wolle zu häkeln, als der angegebenen. Maschenproben sind mit zu anstrengend, daher häkele ich lieber wild drauf los und achte darauf, was mir dir Wolle sagt. Und auch auf das Zusammenspiel von Wolle, Nadel und meiner Art zu häkeln. 

Mit halben Stäbchen oder Stäbchen kann man genauso umgehen, wie mit den festen Maschen, die länge oder breite der Mütze kommt darauf an, was du machen willst. Ist sie dir zu breit geraten? Kein Problem, mach sie ein paar Reihen länger und nimm wieder ab, dann passt sie unten herum und es ist eine andere Art Mütze, sie sitzt lockerer... Entdecke die Möglichkeiten... :)

Ich bin gespannt, ob jemand zum ausprobieren animiert wird und ich würde mich über Fotos oder Berichte/Kommentare sehr freuen!

Viel Spaß!!

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