Samstag, 20. Februar 2010

warm und kuschelig


Wie schon erwähnt ist mir im Schulterbereich immer leicht kalt und als ich ein gestricktes - ja wie nennt man das? Schulterband? keine Ahnung, aber man sieht ja, wie es aussieht - bei meiner Freundin Astrid gesehen hab, was sie gerade fertig bekommen hatte und wo ich sehr lange gebraucht habe, bis ich verstanden habe, wie es funktioniert, da wollte ich unbedingt auch so was machen. Stricken übe ich noch, häkeln funktioniert einfach besser, da hat man nur einen Faden und eine Nadel, daher musste ich mir das irgendwie selbst zusammen balsteln. Der Trick dabei ist, dass es ähnlich ist wie eine Möbiusschleife (oder ein Möbiusband). Das heisst man häkelt Luftmaschen und schliesst die zu einem Kreis zusammen, der breit genug ist, dass man ihn bequem über die Oberarme ziehen kann. Ich habe dann mit Halbstäbchen weiter gemacht und zwar häkelt man im Prinzip ganz normal, man muss nur so abschliessen, dass man nicht in den bereits gehäkelten Halbstäbchen weiter macht, sondern auf der anderen Seite, sozusagen der Unterseite (ähnlich wie bei der iPod-Tasche, nur dass hier eine halbe Drehung mit drin ist). Dann häkelt man immer weiter in Runden. Eine Runde ist zuende, wenn man sowohl Ober, als auch Unterseite "abgehäkelt" hat, so als würde man bei einem Möbiusband immer an der Außenseite entlangfahren. Es hört sich viel komplizierter an, als es ist! Man häkelt also von innen in zwei Richtungen nach aussen und hat somit eine Vorder- und eine Rückseite aneinandergehäkelt. Daher sieht es auf dem Foto auch unterschiedlich gemustert aus. Ich finde das ist ein sehr schöner Effekt und ich habe schon den ersten Auftrag für ein Nachfolgemodell... Da muss ich bald mal ran... :-)

Es wird GROSS!


Etwas, das ich ganz früh angefangen habe - und was ehrlich seine Zeit brauchte, bis es fertig wurde - war mein Lieblingsstück, mein Schultertuch.
Dazu muss ich erklären, dass ich immer sehr viel Zug fahre, weil ich zwischen meinem Wohnort und meinem Studienort hin- und hergependelt bin. Wenn man nun im Zug über eine Stunde mit der Jacke rum sitzt, dann wird es sehr kalt, sobald man aussteigt, sitzt man komplett ohne was da, dann friert man leicht, also ich friere sehr leicht, wenn ich mich nicht genug bewege! Auch in der Bibliothek hat so ein Tuch sein Gutes, es wird alles kuscheliger, man kann sich besser entspannen. Also sind die Vorzüge ganz klar, etwas, das man um die Schultern legen kann ist prima. Wenn man das auch noch als Schal nutzen kann, um so besser. Ursprünglich sollte mein Lieblingstuch mal dreieckig werden... Nach ziemlich viel Wolle und 60 cm breite habe ich mir das anders überlegt... Daher sind die Enden immer noch an einer Seite länger, was das Umbinden schön einfach macht.
Die Anleitung ist ganz simpel: Fang an mit ca. 250 Luftmaschen (bei einer Wolldicke für eine 4er oder 5er Nadel). Ist das länger als deine Armspanne, dann ist es gerade lang genug! Ich glaube ich habe sogar noch mit festen Maschen weiter gemacht (die zweite Reihe), ist aber nicht nötig, hierbei lohnen sich erst Doppelt- oder Dreifachstäbchen! Es wirkt durch die "Löcher", die entstehen, zum einen luftiger (wärmt aber immer noch gut) und man kann es auch im Frühling, Herbst und Sommer nutzen, nicht nur im Winter. Zu den Enden hin (wenn es enger werden soll) kann dann ruhig abgenommen werden: also Dreifachstäbchen, Doppelstäbchen, Stäbchen, Halbstäbchen, feste Masche, Kettmasche. Auf der Rückrunde dann so lange Kettmaschen häkeln, bis man beim Dreifachstäbchen angelangt ist und dann wieder feste Masche usw bis zum Dreifachstäbchen. Ich sitze gerade an der zweiten Version, diese wird komplett schwarz, das passt dann zu mehr als diese bunte Mischung.

Das einfachste - neben Topflappen

Was wirklich einfach zu machen ist und wofür man sehr wenig Wolle braucht, was also auch schon mit ein paar Wollresten funktioniert, ist eine iPod- oder Mp3-Player-Tasche. Man hat ja doch Angst, dass das Display gleich verkratzt, hiermit kann ganz individuell Abhilfe geschaffen werden! Für meinen iPod Nano gibt es z.B. keine Zubehörtaschen, weil diese Ausführung ganz schnell wieder vom Markt genommen und durch eine andere Größe ersetzt worden ist. Daher musste ich mir was einfallen lassen...
Einfach eine Reihe Luftmaschen häkeln, genau so lang muss sie sein, wie der Mp3-Player, sogar lieber noch ein zwei Maschen kleiner, damit er später nicht so leicht raus rutscht. Normalerweise häkelt man ja durch beide oberen Schlaufen der Luftmasche (so wie auf der Zeichnung hier, ist von der Homepage http://www.labbe.de/zzzebra/index.asp?themaid=693&titelid=6182 entnommen),

jetzt, jedoch nur durch eine von beiden, es wird nämlich rundherum gehäkelt, die Runde hinauf der einen Seite, am Ende werden zwei feste Maschen in die Endluftmasche gehäkelt und dann auf der anderen Seite zurück. Wenn der Player so dünn ist, wie der iPod, dann muss nicht noch zugenommen werden, er reicht also einfach so lange weiter zu häkeln, bis man den Player komplett hineinstecken kann. Um einen Rand zu bekommen und das Ende weniger dehnbar zu machen, bietet es sich an, eine Runde Kettmaschen zu häkeln, bevor man aufhört. Nur noch Fäden vernähen und fertig!

Freitag, 19. Februar 2010

Mützen sind ja einfach...






Ja, das dachte ich anfangs auch, bis mir auffiel, dass ich sie viel zu oft wieder auftrennen musste, weil sie zu schmal wurden oder ich wie ein Schlumpf aussah, oder sie werden nie angezogen, weil unten ein Stück fehlt... Sieht man hier auf den Bildern besonders schön an der ganz bunten Mütze: oben das "Schwänzchen" und unten fehlt dann was! Schön sind Mützen wie die Türkise, die hat nur ca. 1ne Stunde gedauert, weil die Wolle so dick ist. Die hellblaue lässt einen aussehen wie Papa Schlumpf. Ist auch noch ein Frühwerk, da habe ich die tolle Wolle in einem Wolladen gefunden und musste was draus machen. Auch hier fehlt im Prinzig ein Stück, anfangs habe ich Wolle immer nur in kleinen Mengen gekauft (ein Knäuel, höchstens zwei) und meistens brauchte ich noch ein halbes mehr. Die gestreifte Mütze beinhaltet einen kleinen Trick, mit dem man nicht nach jeder Reihe die Fäden vernähen muss: Einfach den Faden innen liegen lassen und in der Nächsten Runde tauschen. Die Fäden stören innen nicht und man spart sich viel Arbeit. Zum Teil ergibt sich bei mir beim rundhäkeln (also in einem durch, Reihe nach Reihe) ein kleiner Versatz der Reihen. Der ist mir lieber als Löcher, die entstehen, Häkel ich je eine Reihe und fange danach eine neue an. Außerdem kann man den Versatz auch als Muster sehen, sieht ganz lustig aus.
Also, wie genau Mache ich eine Mütze?
Man häkelt 4 Luftmachen und schließt diese zu einem Ring. Manchmal, wenn die Wolle dünn ist, reichen auch 3, oder man braucht 5 oder 6, je nach Wolle, wichtig ist, dass das Loch in der Mitte nicht zu groß ist. In diesen Ring häkelt man so viele feste Maschen rein, bis man einmal rum ist. Mit rein häkeln meine ich, dass wirklich in das mittige Loch gehäkelt wird, nicht in jede Masche. Die erste und letzte feste Masche verbindet man mit einer Kettmasche. Das war die 1. Runde. In der 2. verdoppelt man die Maschen indem man je zwei feste Maschen in eine häkelt. In der 3. Runde ist es nur noch jede zweite Masche, die man doppelt macht, in der 4. nur noch jede vierte. Wichtig ist, dass es auch hierbei - wie immer - auf die Wolle ankommt. Wenn du also merkst, dass dein Anfang nicht einfach platt und rund wird, sondern Wellen schlägt, dann hast du zu viel zugenommen. Ab ca der 8. Runde kann man komplett aufhören zuzunehmen - man man die Form so haben will und die Breite reicht. Will man eine weite Mütze haben, muss man noch weiter zunehmen, allerdings nur noch ca 4 Maschen doppelt häkeln, das reicht völlig. Aufprobieren ist immer eine gute Möglichkeit zum Überprüfen. Jeder Kopf ist anders und im Prinzip kann man für jeden eine Mütze machen, die genau passt. Am besten immer im Vergleich zu seinem eigenen Kopf.
Ich glaube spätestens jetzt ist klar, dass ich schlecht nach Anleitung arbeiten kann und eher alles so mache, wie es kommt. Trotzdem stehen bei mir sehr viele Bücher im Regal, die gute Anleitungen beinhalten - nicht, dass ich denen dann folgen würde... ;-) Anregung ist aber auch ganz wichtig!

Warum wieso weshalb und wie fing es an...?



Einen Schal stricken tut man schon irgendwann einmal, für seinen Freund, eine Freundin oder sich selbst, das ist nichts neues. Als ich eines Abends im Fernsehen einen Bericht über eine Designerin sah, die Mützen entwarf und diese vom Häkelkränzchen ihres Heimatortes herstellen ließ, hab ich mir gedacht "das kann ich auch!" und Wolreste zusammen gekramt.
Daraus wurde diese Mütze, einfach unten angefangen, nach oben weitergekäkelt und der Knubbel am Ende war nicht zu vermeiden, irgendwie musste ich sie ja zu bekommen. Das kleine Schild vorne dran war meine eigene Idee, die Umsetzung war schwerer, als ich gedacht hätte, aber immerhin, meine erste Mütze war fertig... übrigens völlig ohne jegliche Anleitung. Die größe des unteren Rings habe ich einfach an meinem Kopfumfang gemessen, vielleicht passt sie deshalb auch so gut...