Dienstag, 26. Mai 2015

Von Müttern und kleinen Mäusen

Hallo zusammen!

Normalerweise bin ich ja eher der: schaut her, was ich gemacht habe-Blogger, aber seit einer Weile juckt es mir in den Fingern, etwas anderes zu schreiben... Ein Thema, das mir Nahe liegt und mich etwas beschäftigt, gerade, wenn man wieder von den "Schubladen-Muttis" hört, oder davon, dass viele Mütter doch in bestimmte Schubladen gesteckt werden.

Auch ich kenne einige, die in ihrer Mutterrolle völlig aufgegangen sind und sich nichts tolleres vorstellen können. Trotzdem sind sie noch lange keine Helikoptermütter, die nur noch um ihr Kind kreisen. Und ich kenne auch genügend Muttis, die sich sehr gefreut haben, wieder zu arbeiten, was ich ebenfalls nicht schlimm finde. Wir alle müssen doch eine Balance zwischen dem Mutter sein und dem noch-ich-selbst sein finden!

Ich selber fühle mich etwas allein auf weiter Flur, weil ich - in meinem Umfeld (und da kamen einige Babys zusammen in den letzten paar Jahren) - die einzige Mutti bin, die bereits nach 10 Wochen wieder voll angefangen hat zu arbeiten. Das hat bei unserer Ausgangssituation mehr Sinn gemacht und auch, wenn es natürlich nicht einfach war (und ist), funktioniert es super!
Der Mr macht Elternzeit und macht das großartig! Die kleine Miss ist - natürlich - das reinste Papa-Kind :-)

Dennoch ist es schwierig, wie oft ich das Gefühl habe mich für diese Entscheidung rechtfertigen zu müssen. Von bösen Kommentaren, bis hin zu verdutzten Blicken war alles dabei. Verständnis natürlich auch. Aber es ist ungewohnt - immer noch.

Und auch der Mr hat es nicht so einfach: auf dem Spielplatz, wenn die anderen Mütter dann doch (vor allem anfangs) eher abschätzend geschaut haben "was der Papa da so alles macht - und wie".

Immer noch frage ich mich viel: werde ich der Mutterrolle gerecht? Und auch: bin ich eine schlechte Mutter? Wahrscheinlich sind solche Fragen ganz normal, aber irgendwie fühle ich mich immer noch schlecht, wenn ich mal wieder einen ganz langen Tag hatte und die kleine Miss gar nicht gesehen habe.

Dann ist so ein langes Wochenende, wie Pfingsten super schön, weil ich (als im Einzelhandel Arbeitende) zwei Tage am Stück frei hatte. Und dann unternehmen wir auch immer was Schönes.

Ich liebe meine Kleine (und auch den Mr) über alles und das wissen sie auch. Zum Glück! Das macht es wieder etwas leichter. Auch die Spontananrufe an der Arbeit, so wie heute: "Unsere Kleine hat gerade zum ersten Mal Kaka auf dem Klo gemacht!" Und dann hüpfe ich freudestrahlend durch die Gegend und erzähle es allen Kollegen, die ich treffe. Die lachen mit und freuen sich, denn natürlich kennen sie die kleine Miss und auch die Situation.

Was ich aber auch sagen muss, ist, dass ich meinen Hut ziehe vor der Elternzeit. Ich bin mir nicht sicher, ob ich das so entspannt und großartig gemeistert hätte, wie der Mr oder die vielen Muttis, die ich kenne. Und ich ziehe meinen Hut vor Papas in Elternzeit, denn sie haben es gewiss nicht einfach. Und dann ziehe ich den Hut vor den Müttern, die wie ich gleich wieder Vollzeit gearbeitet haben (ja, auch vor mir, denn ich habe es trotz den vielen Zweifeln auch verdient, denn ich tue es ja für meine Familie!), denn das ist wirklich ein ziemlich starkes Stück, was wir da machen!

Und deshalb gibt es heute kein Foto von mir, sondern von der Brigitte Mom Werbung, weil ich es so klasse finde: für starke Mütter!


Alles Liebe,
Lizie

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